Organisatorische Entwicklungen
Die Universität gliedert sich seit 1. Januar 2023 in drei fach- und zwei lehrbezogene Schools. Damit konnte ein langer Transformationsprozess abgeschlossen werden. Die neue Organisationsstruktur konnte im Berichtsjahr weiter gefestigt werden. Das Jahr 2023 war aber auch geprägt von zwei Personalwechseln an der Spitze der Universität. Im April folgte Lothar Ritter auf Klaus Tschütscher als Präsident des Universitätsrates und im August 2023 übernahm Christian Frommelt von Markus Jäger das Amt des Rektors der Universität Liechtenstein.
Nach Abschluss des Transformationsprozesses und unter der neuen Führung soll der Fokus der Universität wieder verstärkt auf die konkreten Leistungen und Wirkungen der Universität gelegt werden. Im Vordergrund stehen dabei konsekutive Lehre, Weiterbildung und Forschung. Aber auch der Wissens- und Technologietransfer sowie die Wissensvermittlung und damit der Dialog mit der Öffentlichkeit sind wichtige Tätigkeitsfelder der Universität Liechtenstein.
International anerkannte Qualitätsstrategie
Die Universität Liechtenstein legt grossen Wert auf eine hohe Qualität von Lehre und Forschung. Alle sechs Jahre wird die Qualität der gesamten Universität Liechtenstein durch den Schweizerischen Akkreditierungsrat überprüft. Darüber hinaus unterziehen sich die fachbezogenen Schools jeweils einer international anerkannten Akkreditierung, die auf den jeweiligen Fachbereich zugeschnitten ist.
Ein besonderer Erfolg im Jahr 2023 war die Verleihung der international hochangesehenen AACSB-Akkreditierung an die Liechtenstein Business School und die Liechtenstein Business Law School. Nachdem die Liechtenstein School of Architecture bereits vor mehreren Jahren für alle Programmstufen (BSc, MSc und PhD) die Akkreditierung des renommierten Royal Institute of British Architects (RIBA) erhalten hatte, verfügen nun alle drei Fachschools über einen international hochanerkannten Qualitätsnachweis.
Im Jahr 2023 erfolgten durch die Forschenden der Universität Liechtenstein über 170 Publikationen und wissenschaftliche Vorträge. Darunter waren zahlreiche Publikation in international top gerankten Zeitschriften. Von besonderer Bedeutung sind ferner Drittmittelprojekte. Neben zahlreichen Förderzusagen für neue Erasmus+-Projekte erhielt die Universität Liechtenstein 2023 eine positive Förderzusage für ein Innosuisse-Projekt. Im Sinne der neuen Leistungsorientierung wurden zudem die Arbeiten an diversen Anträgen gestartet, welche 2024 bei den diversen Förderinstrumenten eingereicht werden.
Attraktives Umfeld für Studierende und Mitarbeitende
Im vergangenen Jahr konnte die Universität zahlreiche weitere Erfolge feiern. In der konsekutiven Lehre haben im Jahr 2023 214 Personen ihr Studium an der Universität Liechtenstein begonnen. Dies bedeutet einen Anstieg um 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 175 Studierende haben ihr Studium erfolgreich abgeschlossen. Die Absolventinnen und Absolventen verbleiben dabei erfreulicherweise zu einem Grossteil als gefragte Arbeitskräfte in Liechtenstein oder der Region.
In der Weiterbildung verzeichnete die Universität 196 Studierende in vier Masterstudiengängen, einem Diplomstudiengang und sieben Zertifikatsstudiengängen sowie über 2'700 Teilnehmende an Veranstaltungen. Nach den letzten von der Corona-Pandemie geprägten Jahren konnte die Universität Liechtenstein im Jahr 2023 das Angebot an Veranstaltungen wieder steigern.
Der Zuwachs an neuen Studierenden in den konsekutiven Bereichen sowie die relativ stabilen Studierendenzahlen im Bereich der Weiterbildung bestätigen die Attraktivität der Universität Liechtenstein als Bildungsstätte. Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs zwischen den regionalen Bildungsinstitutionen ist die Universität Liechtenstein aber auch künftig gefordert, ihre Stärken aktiv zu kommunizieren. Neben der durch die internationale Akkreditierung bestätigte Qualität von Lehre und Forschung überzeugt die Universität insbesondere mit einer guten Betreuung der Studierenden. Um die Lehrinhalte noch stärker an aktuelle Herausforderungen aus Wirtschaft und Gesellschaft anzupassen und somit die praktische Relevanz der Lehre weiter zu erhöhen, wurden für das Jahr 2024 diverse Curricula überarbeitet.
Ergebnis der ordentlichen Geschäftstätigkeit
Im Rahmen ihrer ordentlichen Tätigkeit erwirtschaftete die Universität Liechtenstein im Kalenderjahr 2023 einen Gewinn von CHF 230'212 inkl. des strategischen Projekts Liechtenstein Executive School und liegt damit CHF 210'812 über dem veranschlagten Gewinn von CHF 19'400 bzw. CHF 404'812 über dem veranschlagten Verlust von CHF 174'600 inkl. der geplanten Anschubfinanzierung der Executive School.
Das positive Geschäftsergebnis ist auf mehrere einmalige Sondereffekte zurückzuführen. Zudem waren zum Jahresende drei Professuren nicht besetzt, wodurch sich die Personalkosten reduzierten. Die Personalkosten stellen den wichtigsten Bereich bzw. den grössten Kostenfaktor der Universität dar. Per 31. Dezember 2023 waren an der Universität 135 Mitarbeitende in Vollzeitäquivalenten beschäftigt. Daneben waren 328 externe Dozierende für die Universität tätig.
Der Jahresbericht steht auf der Website uni.li zum Download bereit: https://www.uni.li/de/universitaet/medienportal/publikationen/jahresberichte