„Ein Juwel im Bahnhofsquartier“ nannte es die Jury des Vorarlberger Holzbaupreises 2017 und verlieh den Preis für Sanierung an Julia Kick, Lehrbeauftragte der Universität Liechtenstein, für die Umnutzung des Oeconomie-Gebäudes Josef Weiss in Dornbirn. Im Jury-Bericht heisst es: „Das 1889 erbaute und 1997 unter Denkmalschutz gestellte Wirtschaftsgebäude, ursprünglich als Ergänzung zum Hotel und zur Weinkellerei Josef Weiss erstellt, darf auch nach seiner Umnutzung seine Form behalten und seine Geschichte weiter erzählen. Dies gelingt, weil mit viel Respekt und Feingefühl die neuen Räume eingebaut und materialisiert wurden. Es ist klar ablesbar, was alt ist und was neu dazugekommen und sich entsprechend untergeordnet hat. Trotzdem oder genau deshalb sind interessante Raumbeziehungen entstanden, die mit nutzungsoffenen Zwischenräumen ein loftartiges Wohnen und Arbeiten zulassen sowie intime Raumnischen bilden. Das durch die Fassadenöffnungen und Schlitze in der Schalung einfallende Tageslicht unterstützt dieses Raumgefühl auf sanfte Weise.“
So viel Freundlichkeit!
Martin Mackowitz, Dozent der Universität Liechtenstein, gewann mit Helmut Taudes den Preis Einfamilienhaus mit dem Haus Birne in Nüziders. Die Jury hob besonders die Freundlichkeit des Hauses hervor: „Ist diese echt oder nur Fassade? Wer nach dem grossen, gedeckten Vorplatz durch die Haustür auf den roten Teppich tritt, der weiss Bescheid: Die erste Anmutung ist kein leeres Versprechen, die Erwartungen werden übertroffen. Unmittelbar stellen sich Übersicht und Orientierung ein. Ohne dass Privatheit preisgegeben wird, versteht man: Oben herrschen Baumkronenfeeling und Überblick, daher wird oben gewohnt, gekocht, gegessen und geschlafen. Und unten haben die Jungen ihren Bereich. Wie sind diese Grundrisse funktional doch klug, wie räumlich differenziert, wie wohnlich, wie dem Leben auf den Leib geschneidert! Atmosphärisch herrscht der Klang des Holzes, unaufgeregt sind Details und Verarbeitung. Die Gestaltung tritt zurück, um dem Leben seinen Raum zu geben.“
Weitere hervorragende Arbeiten ausgezeichnet
Über gleich drei Preise durfte sich der Lehrbeauftragte des Instituts für Architektur und Raumentwicklung an der Universität Liechtenstein Philipp Lutz freuen. Das Architekturbüro Ludescher+Lutz ist in der Kategorie „Sonstige Bauten“ mit dem Jagd- und Forsthaus Tannau Gewinner von Best Architects 18 und für das gleiche Projekt Finalist für den DAM Preis für Architektur in Deutschland 2018. Eine Anerkennung erhielten Ludescher+Lutz für den Gewerbebau Beerenhaus Winder in Dornbirn vom Vorarlberger Holzbaupreis 2017. „Dieses Betriebsbauwerk … bringt das Potenzial und den Reichtum regionaler Geschichte und Tradition zu neuer Blüte“, urteilte die Jury.
Best Architects 18 in Gold gewann Bernardo Bader, Lehrbeauftragter der Universität Liechtenstein, mit der Kapelle Salgenreute. „Wer die Kapelle betritt, verlässt den festen Grund – er begibt sich auf eine besinnliche Reise”, heisst es in der Laudatio. Bernardo Bader ist zusätzlich Preisträger des Vorarlberger Holzbaupreises 2017 mit dem Ferienhaus Haus am Stürcherwald in Laterns, einer „Neuinterpretation des traditionellen Langhauses“.
Die Architekturwerkstatt Dworzak-Grabherr mit dem Hochschuldozenten Hugo Dworzak und dem Universität-Liechtenstein-Alumnus Stefan Grabherr gewann den Preis Mehrfamilienhaus des Vorarlberger Holzpreises 2017 mit dem Reihenhaus LG in Lustenau und der Universität-Liechtenstein-Alumnus Dieter Klammer vom architektur.terminal hackl und klammer erhielt am Vorarlberger Holzpreis 2017 eine Anerkennung in der Kategorie Mehrfamilienhaus für die Wohnanlage am Bach in Klaus.
Wettbewerb Wuhrstrasse, Vaduz
Beim Projektwettbewerb Bebauung Wuhrstrasse 30 in Vaduz gewannen die Alumni Claudia Salzgeber (2006) und Martin Ott (2005) den ersten Platz, auch auf dem 2. Rang war ein Alumnus mit Martn Erhart (1994) vertreten und auf dem dritten Rang der Entwurfsdozent Thomas Keller.
Fotos Haus Birne: © Hanno Mackowitz
Fotos Stadel: © Nussbaumerphotography