Im Reglement zur Verleihung des Titels eines Ehrensenators heisst es, dass diese Auszeichnung für eine Person bestimmt ist, die sich „lange Zeit und in hohem Masse um die Universität verdient gemacht hat, indem sie diese auf bemerkenswerte Weise gefördert oder unterstützt, in ihrem Dienst eine hervorragende Tätigkeit entfaltet oder ihr in anderer Weise Interesse und Treue bezeugt hat“. Viel besser könnte man die Leistung Klaus Näschers für die Universität Liechtenstein wohl kaum beschreiben.
Dies wurde anlässlich der sehr persönlich gehaltenen Feier auch vom Wegbegleiter und Festredner Altregierungschef Hans Brunhart herausgestrichen, der die 32jährige Leitungsfunktion Klaus Näschers Revue passieren liess: 1984 war Näscher durch die Regierung als Schulleiter des Abendtechnikums Vaduz bestellt worden. Unter Näschers Führung wurde das ATV 1988 in die Liechtensteinische Ingenieurschule umgewandelt, die vom Schweizer Bundesrat den schweizerischen Ingenieursschulen gleichgestellt wurde. Drei Jahre später beschloss die Regierung, die LIS zur Fachhochschule auszubauen, 1993 wurde die LIS als Fachhochschule anerkannt und ab 1997 hiess sie Fachhochschule Liechtenstein, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestalten.
Doch nicht nur dem Namen nach, auch inhaltlich trieb Klaus Näscher die Entwicklung der ihm anvertrauten Einrichtung voran. Von den rein technischen Disziplinen Maschinenbau, Architektur und Bauingenieurwesen, die ihren Ursprung im Fachkräftemangel des Landes Liechtenstein in den 50er- und 60er-Jahren hatten, wurde das Bildungsangebot mit Wirtschaftsinformatik (1992) Betriebswirtschaftlehre und Finanzdienstleistungen (1998) erweitert. Der Wandel hin zur Hochschule und Universität brachte inhaltlich eine Fokussierung auf die Bereiche Architektur und Wirtschaftswissenschaften, der 2011 mit der Verabschiedung des Universitätsgesetzes seinen vorläufigen Abschluss fand. Die gesetzliche Verankerung der Universität „darf als Höhepunkt auch in der Karriere Klaus Näschers gesehen werden“, erklärte der Präsident des Universitätsrats, Dr. Volker Rheinberger, in seiner Ansprache.
Prof. Stefan Güldenberg, Vorsitzender des Universitätssenats und Dr. Volker Rheinberger verliehen Klaus Näscher im Anschluss den Titel „Ehrensenator“ und überreichten ihm die künstlerisch gestaltete Urkunde. Zu Ehren von Klaus Näscher wurde ausserdem eine Festschrift mit dem Titel "Was wäre Bildung?" verfasst, die an diesem Abend im festlichen Rahmen übergeben wurde. Der Ausgezeichnete zeigte sich über die öffentliche Wertschätzung hoch erfreut und bedankte sich aufs Herzlichste für die ihm verliehene Würde sowie bei allen Wegbegleitern für deren Unterstützung während der langen Entwicklung – allen voran bei seiner Familie, den früheren und jetzigen Mitarbeitern und den verschiedensten Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Seinem Lebenswerk, der Universität, wünschte Klaus Näscher „viele gute Ideen und vor allem die Möglichkeiten, diese Ideen umzusetzen“. Die akademische Feier wurde von Universitätsangehörigen musikalisch feierlich umrahmt und fand ihren Abschluss in einer Diashow, in der Absolventen und Studierende dem scheidenden Rektor ihren Dank aussprachen.