Ab April 2023 wird die Forschung an der Liechtenstein Business Law School in Zusammenarbeit mit den bestehenden Forschungsschwerpunkten im Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht, Bank- und Finanzmarktrecht, Wirtschaftsstrafrecht sowie der betriebswirtschaftlichen Steuerlehre und dem Steuerrecht um ein Forschungslab ergänzt.
Der Schwerpunkt des Forschungslabs liegt auf der anwendungsorientierten Forschung in Zusammenarbeit mit externen Förderern und Partnern. Insbesondere sollen der Schiedsgerichtsbarkeit, dem Zivilverfahrensrecht sowie dem Insolvenz- und Versicherungsrecht besondere Aufmerksamkeit zukommen. In der Grundlagenforschung ergänzt das Lab die Forschung an der Liechtenstein Business Law School im Rahmen der Besonderheiten und der historischen Entwicklung des liechtensteinischen Rechts.
Neben Kooperationen im Fürstentum Liechtenstein strebt das Forschungslab auch eine Einbindung in die internationale Forschungslandschaft durch eine Zusammenarbeit mit ausländischen Universitäten an.
Die wissenschaftliche Verantwortung für das Forschungslab liegt bei Prof. Martin Schauer, der vom Rektorat auf 1. April 2023 zum Gastprofessor an der Universität Liechtenstein bestellt worden ist. Prof. Martin Schauer war bis zu seiner Pensionierung Universitätsprofessor am Institut für Zivilrecht der Universität Wien (AT) und ist jetzt Professor am Department for Civil Law an der Masaryk-Universität Brünn (CZ). Er war bereits als Gastprofessor an der Universität Salzburg und Klagenfurt (Österreich), an der Chuo Universität in Tokio (Japan) sowie an der London School of Economics und Political Science (GB) tätig. Prof. Schauer hat bereits in der Vergangenheit massgeblich an der Weiterentwicklung des liechtensteinischen Rechts mitgewirkt. So war er unter anderem zur Vorbereitung des neuen Stiftungsrechts und des Sachwalterrechts als Berater der Regierung des Fürstentums Liechtenstein tätig.
Martin Schauer betont: «Die rechtswissenschaftliche Forschung an der Universität Liechtenstein hat in den letzten Jahren eine hervorragende Entwicklung genommen, die auch in der internationalen Forschungslandschaft viel beachtet und respektiert wird. Das neue Forschungslab bietet die Chance, die liechtensteinische Rechtswissenschaft auf eine noch breitere Basis zu stellen und sich sowohl im Grundlagenbereich als auch in der angewandten Forschung Themenfeldern zuzuwenden, die bisher weniger im Fokus standen.»
Die Initiative für dieses Forschungslab verbunden mit einer Gastprofessur geht auf Dr. Klaus Tschütscher, Präsident des Universitätsrats der Universität Liechtenstein, zurück. Wie Klaus Tschütscher betont, «sind Kooperationen und Vernetzung für den Erfolg einer Universität liechtensteinischer Prägung unerlässlich». Zugleich zeigte er sich erfreut, dass der Bereich der Rechtswissenschaften sich nach der erfolgreichen Einführung des Doktoratsstudiengangs und des geregelten Modulaustauschs mit der Universität Zürich kontinuierlich weiterentwickelt.
Das neu errichtete Forschungslab wird seine Aktivitäten mit den bereits an der Liechtenstein Business Law School bestehenden Professuren und dem Center für Philanthropie abstimmen, um erwünschte Synergien zu erzielen.