Christoph Dreher, Absolvent des Jahrganges 2008 im Masterstudium „Banking and Financial Management“ schätzte sein Studium an der Universität Liechtenstein sehr. Heute unterrichtet er selbst im Fachbereich und führt erfolgreich ein Beratungsunternehmen im Bereich Nachhaltige Kapitalanlagen.
„Ich hatte nie das Gefühl, eine Nummer zu sein“
Christoph Dreher, Absolvent des Jahrganges 2008 im Masterstudium „Banking and Financial Management“ hat sich während seines Studiums an der Universität Liechtenstein sehr wohl gefühlt. Heute unterrichtet er selbst im Fachbereich und führt erfolgreich ein Beratungsunternehmen im Bereich Nachhaltige Kapitalanlagen.
Mir gefällt das Konzept der Universität Liechtenstein sehr gut. In Ihrer Kleinheit hat sie sich auf gewisse Bereiche spezialisiert und übt dort bewusst den Schulterschluss mit der regionalen Wirtschaft. Ausserdem verfügt die Universität Liechtenstein auch über einen sehr guten Betreuungsschlüssel.
Sie meinen das Verhältnis Studierende – Dozierende?
Ja, genau. Der Betreuungsschlüssel ist in Relation zu anderen Universitäten sehr gut. Deshalb fühlt man sich hier an der Uni auch gut aufgehoben.
Warum haben Sie im Jahre 2003 Ihr BWL-Studium an der Universität aufgenommen? Die Welt stand Ihnen doch offen.
Nach meiner Matura in Götzis standen drei Universitäten zur Auswahl. Eine österreichische Universität kam für mich wegen der unzureichenden Betreuung der Studierenden nicht in Frage. Letztlich habe ich mich für die Universität Liechtenstein entschieden. Hier gibt es den starken Fokus auf Banking und ich hatte nie das Gefühl, eine Nummer zu sein.
Dass Sie einmal ins Banking einsteigen, stand also bereits vor dem Studium fest?
Mich haben die verschiedenen Bereiche der Finanzwirtschaft immer schon fasziniert. Ich bin ein absoluter Zahlenmensch.
Christoph Dreher, Alumnus des Jahrganges 2008, unterrichtet heute selbst am Institut für Finanzdienstleistungen der Universität Liechtenstein und ist Partner und Mitbegründer der CSSP AG in Vaduz.
Als solcher beschäftigen Sie sich heute beruflich mit nachhaltigen Kapitalanlagen. Wo sind Sie das erste Mal mit dieser Anlageform in Berührung gekommen?
Als ich mit meinem Studium fertig wurde, wollte ich gerne für eine der grossen Beratungsgesellschaften arbeiten. Doch bevor ich einen Vertrag unterschreiben konnte, hat mich mein Betreuer von der Universität angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, in seine Firma mit einzusteigen. Er wollte ein Produkt im Bereich nachhaltige Kapitalanlagen auf den Markt bringen und suchte für seine Fondsgesellschaft einen Geschäftsführer. Da habe ich zugesagt.
Das heisst, nachhaltige Kapitalanlagen waren 2008 gerade im Aufwind?
Nachhaltige Kapitalanalagen sind nach wie vor Nischenprodukte. Das ist jedoch ein Gebiet, das in den vergangenen fünf Jahren verstärkt an Aufmerksamkeit gewonnen hat und entsprechend gewachsen ist. Zum damaligen Zeitpunkt gab es weltweit gerade einmal 15 Investmentfonds, die im Bereich Microfinance investierten. Das ist heute natürlich ganz anders.
Was ist an Geldanlagen nachhaltig?
Neben der Rendite verfolgen die Anleger auch einen sozialen oder umweltpolitischen Aspekt. Klassisches Beispiel sind Produkte, bei denen in Offshore-Windparks oder Solaranlagen investiert wird.
Vor vier Jahren haben Sie zusammen mit Ihrem Partner den Schritt in die Selbständigkeit gewagt. Was unterscheidet Ihre Arbeit heute von der vorherigen als Geschäftsführer?
Ich biete heute unseren Kunden in Sachen nachhaltige Geldanlagen ein Rundum-Paket. Das reicht von der Analyse des Ist-Zustandes über das Aufsetzen neuer Anlageprodukte bis zum Investment Controlling und der Mitarbeiterschulung. Mit einem Finanzprodukt im Hintergrund wie bei einer Fondsgesellschaft, wäre eine unabhängige Beratung etwas schwierig.
Absolvierte zuerst den Bachelorstudiengang BWL an der Universität Liechtenstein und entschied sich dann für das Masterstudium „Banking and Financial Management“.
Inwieweit profitieren Sie heute im Job von dem, was Sie an der Universität gelernt haben?
Das BWL-Studium hat die Grundlagen gelegt. Im Masterstudium Banking durfte ich dieses Wissen vertiefen und mir das nötige Rüstzeug für meinen heutigen Beruf holen. Das habe ich gerade im Portfoliomanagement gespürt. Da konnte ich vieles aus dem Studium in die Praxis übernehmen, auch wenn in der Praxis häufig mit Faustformeln und Approximationen gearbeitet wird.
Was empfehlen Sie Studierenden heute aus der Sicht eines Alumnus?
Ich zehre in meinem heutigen Beruf sehr von den Pflichtpraktika, die ich während des Studiums absolviert habe. Deshalb ermutige ich jeden Studierenden, diese Chancen zu nutzen und gegebenenfalls auch ins Ausland zu gehen. Wer es doch gerne etwas näher hätte, der kann sich bei uns bewerben. Wir bieten fast in jedem Semester Praktika an.
Sie bieten aber nicht nur Praktika bei der CSSP an, sondern geben Ihr Wissen auch an der Universität weiter. Was unterrichten Sie dort genau?
Ich biete in den Weiterbildungslehrgängen Kompaktkurse im Portfoliomanagement an. Da ich zeitlich sehr eingebunden bin, schaffe ich es nicht, mir wöchentlich ein gewisses Stundenkontingent frei zu halten. Deshalb sind diese als Block durchgeführten Weiterbildungskurse ideal für mich. Dort kann ich auch mein Wissen über nachhaltige Kapitalanlagen miteinfliessen lassen.
Inwiefern?
Wir haben im Laufe der vergangenen Jahre eine Datenbank über alle auf dem Markt befindlichen nachhaltigen Kapitalanlagen angelegt. Diese Datenbank haben wir zunächst nur intern genutzt. Heute arbeiten wir mit namhaften internationalen Partnern wie MSCI ESG Research und Thomson Reuters zusammen und lassen unser Wissen im Rahmen einer Kooperation mit der Universität Liechtenstein auch den Studierenden zugutekommen. Das freut mich sehr.
Werdegang Christoph Dreher
(JG 1984, lebt in Götzis)
- Seit 2009 Partner & Mitbegründer der CSSP AG in Vaduz
- Seit 2008 Dozierender am Institut für Finanzdienstleistungen der Universität Liechtenstein
- 2008-2011 Enabling Microfinance AG in Vaduz
- 2008 Abschluss Master Banking an der Universität Liechtenstein
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