Prof. Dr. Alexandra Butterstein, LL.M., Dekanin der Liechtenstein Business Law School und Professorin für Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht, eröffnete die Veranstaltung und hiess die rund einhundertzwanzig Teilnehmenden herzlich willkommen. In ihren einleitenden Worten unterstrich Alexandra Butterstein die stetig wachsende Relevanz der Compliance und betonte die Herausforderungen, die sich unter anderem durch neue regulatorische Massnahmen ergeben. Mit gezielten Weiterbildungen, wie dem Compliance Day, dem Zertifikatsstudiengang Compliance Officer oder dem Intensivkurs Strafrecht und Unternehmen der Universität Liechtenstein, kann den neuen Anforderungen begegnet werden. Alexandra Butterstein bedankte sich bei den referierenden Expertinnen und Experten des 11. Compliance Days sowie der Finanzmarktaufsicht Liechtensteins, die einzelne Programmschwerpunkte gemeinsam mit der Universität Liechtenstein ausgestaltet haben.
Das von Prof. Alexandra Butterstein moderierte Vormittagsprogramm widmete sich aktuellen Fragen aus dem Bereich der Vermögensverwaltung sowie dem Gesellschaftsrecht und dem Treuhandwesen. Pascal Eggenberger erörterte zu Beginn die Brennpunkte der Compliance aus Sicht der Praxis und erläuterte in diesem Zusammenhang Geldwäschereirisiken sowie Aufsichtsschwerpunkte und gab konkrete Handlungsempfehlungen mit. Die Neuerungen durch das prudentielle Aufsichtsregime für Vermögensverwalter wurde von Dr. Reto Degen ausführlich dargestellt, ehe Michael Schneebeli und Veronika Schlegel gemeinsam die Anforderungen der Compliance bei komplexen Unternehmensstrukturen aus praktischer Perspektive eingängig veranschaulichten. Martin Raffelsberger wies auf die Neuerungen in der Rechtsprechung zum Sorgfaltspflichtenrecht sowie dem Treuhandwesen hin, welche für Rechtsanwendenden von erheblicher Bedeutung sind.
Im Rahmen der Podiumsdiskussion wurden die Rechtsfragen und Themengebiete weiter vertieft. Die Diskussion hat gezeigt, dass die risikoadäquate Überwachung der Geschäftsbeziehungen und Transaktionen sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen in Liechtenstein im Sinne eines Standortwettbewerbs von grossem Interesse sind und weiterer Erläuterungen bedurften.
Beim anschliessenden Netzwerklunch bot sich die Gelegenheit für Diskussionen und Gedankenaustausch. Das Nachmittagsprogramm wurde von Prof. Dr. Konstantina Papathanasiou, LL.M., Vorsitzende des Senats und Professorin für Wirtschaftsstrafrecht, Compliance und Digitalisierung, eröffnet, in dessen Rahmen Compliance-Entwicklungen im Kontext der Digitalisierung sowie das Kapitalmarkt(-straf-)recht im Zentrum standen. Konstantina Papathanasiou unterstrich die Bedeutung des Unternehmensstrafrechts sowie die präventive und repressive Criminal Compliance, ehe Mathias Bartel den EU-Akt DORA (Digital Operational Resilience Act) und dessen Auswirkungen auf die Rechtslage in Liechtenstein erörterte. Die Ausführungen verdeutlichten, dass die Rahmenbedingungen in der Compliance sich stetig weiterentwickeln und die Marktteilnehmer auf sich ändernde Umstände reagieren müssen. Einem Themenkomplex, der sich rasant verändert, widmete sich Stefan Moser. Der Vortrag hat sich auf den Einsatz neuer Technologien in der Compliance fokussiert und die Chancen und Risiken für Anwendende verdeutlicht. Konstantina Papathanasiou präsentierte ausgewählte Fragestellungen des Prospektstrafrechts und zeigte eindrücklich bestimmte Haftungsrisiken auf, ehe bei der Podiumsdiskussion die vielseitigen Themenfelder vertieft wurden.
Bei ihren abschliessenden Worten bedankte sich Prof. Konstantina Papathanasiou bei allen Teilnehmenden für die erfolgreiche Veranstaltung und die spannenden Vorträge. Der Compliance Day 2024 hat abermals verdeutlicht, dass die Einhaltung und Umsetzung der komplexen nationalen und supranationalen Compliance-Vorschriften eine fortlaufende Auseinandersetzung erfordern. Der Compliance Day 2024 fand beim gemeinsamen Apéro einen gelassenen Ausklang.