Interview mit Theresa Schmiedel von der Universität Liechtenstein, die als Teilnehmerin zur Lindauer Nobelpreisträgertagung eingeladen wurde.
Frau Schmiedel, Sie wurden zur Lindauer Nobelpreisträgertagung eingeladen. Wie kam es zu dieser besonderen Auszeichnung?
Als junge Forscherin bewarb ich mich letztes Jahr für die Teilnahme an der Nobelpreisträgertagung und wurde schliesslich von der Internationalen Bodensee-Hochschule, bei der die Universität Liechtenstein Mitglied ist, nominiert und in einem zweiten Schritt vom wissenschaftlichen Prüfungsausschuss der Lindauer Nobelpreisträgertagungen als Teilnehmerin ausgewählt. Das empfinde ich als grosse Ehre, denn von den weltweit rund 20'000 Bewerbern können nur 500 junge Forscherinnen und Forscher teilnehmen.
In welchem Bereich forschen Sie?
Im Rahmen meiner Dissertation forsche ich am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Liechtenstein zum Thema „Kultur im Geschäftsprozessmanagement“. Ich beschäftige mich mit der Frage, welche organisationskulturellen Voraussetzungen geschaffen werden können, um abteilungs-übergreifendes Denken Richtung Kunden zu fördern. Spannend ist für mich dabei zum einen die Interdisziplinarität der Forschungsthematik und zum anderen die mir in vielen Gesprächen mit der Praxis zurückgespiegelte Relevanz des Themas für die Region.
Welche Aspekte der Teilnahme an der Tagung sind für Sie besonders interessant?
An der Lindauer Nobelpreisträgertagung treffen junge Wissenschaftler auf berühmte Forscher. Dies ist eine einmalige Gelegenheit, mit weltbekannten Nobelpreisträgern, wie John Nash (bekannt auch aus dem Film „A beautiful mind“), in Dialog zu treten. Gleichzeitig bekommt man die Chance, sich mit anderen jungen Forschern auszutauschen. Ich sehe beides als einzigartige Chance und Ausdruck des internationalen Forschungsnetzwerks an der Universität Liechtenstein.
Was wird Ihre Aufgabe bei der Tagung sein?
Ich sehe mich als Vertreterin des Forschungsstandorts Liechtenstein, sprich als Repräsentantin der Universität und des Landes Liechtenstein sowie der Internationalen Bodensee-Hochschule. In Lindau habe ich vor allem die Chance, unsere junge Universität einem breiten und renommierten internationalen Wissenschaftskreis bekannt zu machen, da die Tagung zahlreiche Möglichkeiten für formellen und informellen Gedankenaustausch bietet, z.B. im Rahmen von Diskussionsrunden mit den Nobelpreisträgern oder bei sogenannten Social Events.
Worauf freuen Sie sich besonders?
Ich freue mich besonders auf die internationale und interdisziplinäre Vielfalt der Diskussionen, die auch unsere Forschung in Liechtenstein charakterisiert und die ich bereits an Universitäten in Hohenheim, Karlsruhe und Toronto schätzen gelernt habe. Ich bin sehr dankbar, eine solche Chance bekommen zu haben. Die Unterstützung, die ich hier an der Universität Liechtenstein bekomme, an derart einzigartigen Veranstaltungen teilzunehmen, ist wirklich etwas ganz Besonderes. Ich danke der Universität, aber auch dem Land sowie dem Verbund der Internationalen Bodensee-Hochschule, die alle gemeinsam dies erst ermöglicht haben.