Der definierte Perimeter erstreckt sich vom Gasthaus Löwen über das heutige Zentrum des Rathausplatzes bis zu der Kathedrale von Vaduz. Es umfasst so den Stadtkern von Vaduz und die angrenzenden öffentlichen und privaten Siedlungsstrukturen. In dieser Kernzone besteht Erweiterungs- und Verdichtungspotenzial. Ebenfalls wird Gaflei, ein Ortsteil vom Triesenberg, in die Denkzone mit integriert. Die Hauptstrasse ist als verkehrsorientierte Lebensader für Pendler- und Busverkehr als kommerzielles Zentrum von Vaduz wenig attraktiv. Das Städtle hingegen ist als reine Fussgängerzone leer und ausgestorben. Mit primären Gestaltungen für Fussgänger, Erweiterungen der Strassenfronten für Mischnutzungen und Platzierungen von Querungsmöglichkeiten als Erweiterung des öffentlichen Raumes kann die Kernzone der Stadt aufgewertet werden. Die Zentrumsentwicklung darf nicht isoliert betrachtet werden. Einflüsse und Fragestellungen ausserhalb des Perimeters sind offensichtlich (Infrastrukturentwicklung, Siedlungs- und Verkehrsentwicklung der Gemeinde). Der Einbezug der Gesamtentwicklung der Gemeinde in den Entwicklungsprozess des Zentrums ist auf jeden Fall sicherzustellen.
In lediglich einem Semester wurde das über Jahrhunderte historisch gewachsene Zentrum von Vaduz analysiert und aufgearbeitet, anschliessend einer Strategie zugeführt und letztlich bereits mögliche zukünftige Massnahmen definiert. Für uns, die in diesem Lebensraum aufwachsen, leben und arbeiten ist es äusserst spannend, wie die Aussensicht mit möglichen Zukunftsperspektiven umgeht.
Durch diese nun vorliegende Arbeit wurde auch Zeit gefunden, sich aus dem Bestehenden, dem Alltäglichen zu lösen und eine andere Position im Raum einzunehmen. Auch wenn einzelne Ideen futuristisch anmuten und heute als unrealistisch eingestuft werden, können sie wertvoll für mögliche Szenarien sein.
Die Gestaltung der Zukunft ist ein schwieriger Prozess, denn erst die Zukunft wird uns vor Augen führen, wie die heute getroffenen Massnahmen Wirkung entfalten werden. In diesem Sinn kann jede Idee von heute ein historischer Gewinn für die Zukunft bedeuten.
So danken wir den beteiligten Studentinnen und Studenten der Universität Liechtenstein ganz herzlich für ihre Analysen, Synthesen und Strategien für die Zukunft der Gemeinde Vaduz. Sie mögen uns zweckdienlich sein für die weiteren Schritte zur Entwicklung des Hauptortes von Liechtenstein.
Ewald Ospelt, Bürgermeister Vaduz und Manfred Bischof, Gemeinderat und Vorsitz Arbeitsgruppe Zentrumsentwicklung Vaduz