Im Rahmen der Veranstaltung wurden wissenschaftliche Arbeiten präsentiert und die besten Beiträge mit Preisen ausgezeichnet. Diese Ehrungen wurden von den langjährigen Sponsoren des Workshops übergeben: Bernd Hartmann von der VP Bank, Karin Jehle von der LIFE Klimastiftung Liechtenstein und Dr. Marcel Vaschauner von der Liechtenstein Life Assurance.
Den «Best Paper Award», gesponsert von der VP Bank, erhielten Lennart Sperling und Rainer Baule von der Fern Universität Hagen für ihre Arbeit «Transition Risk Premiums in Option Prices». Die Studie untersucht, wie das Risiko des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft – das sogenannte Transition Risk – in Optionspreise von Aktien eingepreist wird. Die Ergebnisse zeigen, dass der absolute Wert dieses Risikos, gemessen durch das sogenannte «Carbon Beta», die Optionspreise beeinflusst, nicht jedoch die Richtung des Risikos (grün oder braun). Besonders kohlenstoffintensive Firmen tragen eine höhere Volatilitätsprämie, was die Rolle von Transition Risk für Investoren unterstreicht.
Der «Impact Award», gestiftet von der LIFE Klimastiftung Liechtenstein, ging an Henry Flach und Christina E. Bannier von der Justus-Liebig-Universität Giessen für ihre Arbeit «European Corporate Sustainability Reporting – The Financial Materiality Compass as an Auxiliary Tool». In dieser Arbeit wird der Financial Materiality Compass vorgestellt, ein Werkzeug, das Unternehmen dabei unterstützt, finanziell relevante Nachhaltigkeitsinformationen in ihrer Berichterstattung besser zu identifizieren. Diese Forschung trägt wesentlich zur aktuellen Diskussion über europäische Nachhaltigkeitsberichte und deren Effizienz bei, insbesondere im Kontext der neuen Anforderungen der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive).
Der «Climate Finance Award», gesponsert von der Liechtenstein Life Assurance, ging an Julia Eckert von der Universität Kassel und ihre Co-Autoren Thomas Cauthorn, Anne Kellers, Christian Klein und Bernhard Zwergel für ihre Arbeit «Do Sustainable Investors Get What They Ask For?». Die Arbeit untersucht, ob nachhaltige Investoren tatsächlich Produkte von Anlageberatern angeboten bekommen, die ihren Anforderungen und Präferenzen gerecht werden. Die Studie zeigt, dass in vielen Fällen die Präferenzen der Investoren nicht vollständig berücksichtigt werden, was Fragen zur Qualität der Finanzberatung und zur Umsetzung von regulatorischen Anforderungen aufwirft.
Der Workshop bot eine einzigartige Gelegenheit, Forschungsergebnisse von internationaler Bedeutung zu präsentieren und gleichzeitig den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis zu fördern. Die ausgezeichneten Arbeiten liefern wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung nachhaltiger Finanzstrategien und unterstreichen die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit, um den globalen Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft voranzutreiben.