Thema
Das Ziel der Exkursion in den Norden ist es einen Zugang zu verschiedenen Perspektiven auf nordische Architektur zu gewähren, indem eine Fläche zwischen Schweden und Finnland anhand von drei Landepunkten mit der Fähre durchquert wird. Dabei untersuchen wir, was die nordische Ästhetik geformt hat und betrachten den Einfluss von Natur, Tradition, Moderne und Globalisierung um ein Verständnis von zeitgenössischer nordischer Architektur zu erlangen. Wie verhalten sich aktuelle Praktiken in Bezug zu Geschichte und Erbe? Welches sind die Werte, die erwünscht sind und welche Errungenschaften werden zu einer Last für zukünftige Generationen? Wir erkunden die architektonische Geschichte indem wir die Master der Moderne, jüngste Neugestaltungen, sowie Beispiele von gewöhnlichen Häusern und volkstümlicher Architektur betrachten um einen Diskurs zu eröffnen, wie historisch übernommene und zeitgenössische Praktiken nebeneinander bestehen können.
An Land: Die drei Landepunkte sind durch die Ostsee miteinander verbunden und haben geografische und klimatische Gemeinsamkeiten, jedoch ist jeder einzelne Ort völlig verschieden in seinem Wesen:
× Stockholm (18.–21.3.), die Hauptstadt von Schweden und grösste Stadt in Skandinavien. Stockholm verbindet die Kultiviertheit einer Stadt mit der Schönheit und Ruhe des ländlichen Raumes.
× Åland (22.–23.3.), zwischen Finnland und Schweden gelegen, sind die Åland-Inseln ein extremer Kontrast zu jeder grösseren Stadt. Die Inseln gehören zu Finnland, sind jedoch vorwiegend kulturell Schwedisch ausgerichtet. Dieses Aufeinandertreffen von Idealen macht Åland unverwechselbar.
× Helsinki (24.–25.3), eine weitere nordische Hauptstadt, ist durch ihre Nähe zu Russland deutlich anders als jede andere skandinavische Hauptstadt. Ihre Eigenheit wird durch die Lage am Rande Europas mitbestimmt.
Auf See: Die Verbindung zwischen diesen Orten ist die Fähre, die selber an eine schwimmende Stadt erinnert. Die Reise mit der Fähre ist eine Hommage an das vierte Treffen des Congrès internationaux d’architecture moderne (CIAM 4), das 1933 hauptsächlich auf dem Kreuzfahrtschiff Patris II stattgefunden hat.
Ziel ist es, jeden Landepunkt aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten, um so die Beziehungen zwischen sozialer Entwicklung und Baukultur zu erkunden und somit die Idee der «einen» nordischen Architektur zu hinterfragen. Um jeden dieser Orte kulturell und politisch zu verstehen, besuchen wir nicht nur Architekten, sondern laden auch andere Einheimische ein, sich an dieser Diskussion zu beteiligen und uns auf der Reise zu begleiten.